Über die urigste Kerwe an der Bergstrasse in Hemsbach

„Kerwe“ ist der, in unserer Gegend übliche Begriff für die Kirchweih, der seit dem Mittelalter verwendet wird. Die „Kerwe“ in Hemsbach hat ihre Wurzeln in der Kirchweih der St. Laurentius Kirche in Hemsbach.

Die Anfänge der Kerwe waren durchaus schwierig, an dieser Stelle erfolgen hier demnächst einige Ergänzungen.

Wie alles anfing

Seit dem 29.01.1975, zunächst als Kerweausschuss im Verkehrsverein und ab dem 13.03.1987 als eigenständiger Kerwe- und Heimatverein Hemsbach e.V., veranstalten die Mitglieder zusammen mit der Stadt Hemsbach die Hemsbacher Kerwe am 1. Wochenende im August. Der ursprüngliche religiöse Charakter dieses Volksfestes ging zwar weitgehend verloren, in dem Kerweparre (Kerwepfarrer) und anderen Bräuchen und Traditionen lebt jedoch dieser alte Anlaß fort, auch wenn man schon genauer hinschauen muß. Heute geht es buchstäblich rund auf der Hemsbacher Kerwe, wenn die Kinder Karussell fahren oder an den Buden und Attraktionen der Schausteller ihr Kerwegeld auf den Kopf hauen. Die Jugend und die Jung gebliebenen vergnügen sich in den Straußwirtschaften der Vereine und in den Gaststätten der Wirte von Hemsbach. Musikanten und Bands geben ihr bestes um die Besucher und Anwohner zu unterhalten.

Wo ist Hemsbach

Hemsbach liegt „in Baden ganz oben“ das heißt an der Grenze der Bundesländer Baden-Württemberg und Hessen, zwischen Heidelberg und Darmstadt an der Bergstrasse. Die Stadt Hemsbach hat ihr ganz besonderes Flair durch das milde Klima in der Rheinebene und der Nähe zum Odenwald, aber auch zu den Städten des Rhein Neckar Dreiecks. Erreichen lässt sich Hemsbach über die A5 oder die B3 aber auch per Bahn und Fahrrad.
Hemsbach ist immer eine Reise wert, besonders zur Blühenden Bergstrasse im Frühling oder zur Hemsbacher Kerwe.

Die Hemsbacher Kerwe

Die Hemsbacher Kerwe beginnt Freitags mit der Ausgrabung der Kerweschlubl, einer lebendigen Strohpuppe, und deren Vermählung mit dem 1. Kerweborschd durch den Kerweparre im schwarzen Frack, wobei diesem der Mundschenk im weißen Frack assistiert. Eröffnet wird die Kerwe selbstverständlich von unserem Bürgermeister Jürgen Kirchner persönlich, der die Schlumbl samt Kerwekranz, dieses Jahr an der Brücke der Vernunft nach oben zieht. Bis zu ihrem Tod am Kerwemontag überblickt sie dort die Kerwegasse, samt dem bunten Treiben der Strausswirtschaften, der Fahrgeschäfte und der Gastronomie.

Nachdem am Samstag weitergefeiert wird, beginnt der Sonntag mit dem traditionellen Kerwegottesdienst in der St. Laurentius Kirche, wobei es für den Kerweparre, den Mundschenk, die Kerweboreschd und die Gottesdienstbesucher im Anschluß den traditionellen Kerwekuchen gibt. Seit 2006 schließt sich der Kerweumzug am frühen Sonntag Vormittag an, an dem Vereine und Gruppen teilnehmen, und der durch Hemsbach und das Kerwegebiet führt. Vom Kerwewein nach der Kirche und vom Bier am Umzug sollte der Kerweparre aber nicht zuviel kosten, da er der versammelten Kerwegemeinde am frühen Sonntag Vormittag von der Brücke der Vernunft die Leviten ließt. Lustige Anekdoten und Ereignisse rund um Hemsbach und den hiesigen Vereinen, sowie Mißgeschicke der Hemsbacher werden hier nadärlisch uff Hemsbächerisch karikiert.

Am Kerwemontag finden dann die sagenumwobenen Kerweborschdwahlen statt, die – so will es die Tradition – nur den Männern vorbehalten ist. Aus diesen Wahlen, ein ganz besonderer Wettkampf unter den unverheirateten Burschen von Hemsbach, geht der 1. Kerweborschd als Sieger hervor, der im nächsten Jahr die Schlumbl ehelichen darf. Die übrigen Kerweborschde die stillen Stars der Kerwe erkennt man an Ihren „Kreissägen“förmigen Strohhüten und in der Neuzeit nicht nur Montags an Ihren Sonnenbrillen.

Vollkommen plötzlich und unerwartet geht das Fest in der Nacht vom Montag, wie jedes Jahr zuende. Die Schlumbl verstirbt und wird in der Schlossgasse mit einem Fackelzug zu Grabe getragen. Ganz Hemsbach fängt jedoch schon heimlich an „Rückwärts zu zählen“ es dauert ja nur 361 Tage bis die Schlumbl wieder erwacht und in Hemsbach die urigste Kerwe an der Bergstrasse beginnt.

Die urigste Kerwe an der Bergstrasse

Die urigste Kerwe an der Bergstrasse ist die Hemsbacher Kerwe deswegen, weil sich hier über Jahre hinweg ein besonderes Mikroklima gebildet hat, das auf wundersame Weise jedes Jahr aufs neue funktioniert. Gäste aus aller Welt, die es per Zufall zur Kerwe verschlagen hat kommen gerne wieder.
Jeder Fremde und jedes Hemsbacher Urgestein tragen genauso zu dem gelingen bei, wie die Stadt Hemsbach und die Vereine, die Schausteller, die Hemsbacher Gastronomie und die Geschäftswelt den befreundeten Trachtengruppen und Vereinen.

Stöbern sie auf der Seite www.Kerwe.de und entdecken Sie mehr wir laden Sie herzlich ein auch dieses Jahr vorbeizukommen !

Der Kerwe- und Heimatverein Hemsbach e.V. bedankt sich bei all denen, die durch ihre Arbeit im Hintergrund dieses Spektakel möglich machen.